Drei Abschiede
Die Freunde des WZB trauern um Friedhelm Neidhardt, Lore Maria Peschel-Gutzeit und Heinz Dürr. Mit ihnen hat der Freundeskreis des WZB langjährige Wegbegleiter verloren.
Friedhelm Neidhardt (1934-2023) war von 1994 bis 2000 Präsident des WZB und setzte sich früh für Interdisziplinarität der am WZB versammelten Wissenschaften ein. Er baute viele neue Forschungsabteilungen auf und wirkte entscheidend an der Internationalisierung des WZB mit. Als Soziologe untersuchte er besonders die Rolle der Medien in der öffentlichen Meinungsbildung - gerade die Wissenschaftskommunikation lag ihm am Herzen. Als langjähriges Mitglied der Freunde des WZB, wissenschaftliches Vorbild und Ratgeber blieb er dem Haus bis zuletzt verbunden.
Lore Maria Peschel-Gutzeit (1932-2023) war Justizsenatorin in Hamburg und Berlin, Familienrichterin und Rechtsanwältin. Der unermüdliche Einsatz für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen und auch für Kinderrechte prägte ihren Lebenslauf. Mit der "Lex Peschel" erwirkte sie das Recht auf Teilzeit im öffentlichen Dienst. Darüber hinaus setzte sie sich auf rechtlicher Ebene für den Schutz von Kindern vor Gewalt und gegen die sexuelle Objektivierung von Frauen in den Medien und der Öffentlichkeit ein. Mit dem WZB und Jutta Allmendinger stand sie bis kurz vor ihrem Tod in engem Austausch.
Heinz Dürr (1933-2023) war Familienunternehmer und Ehrenaufsichtsratsvorsitzender der Dürr AG, einem Konzern für Maschinen- und Anlagenbau. Er erlangte bundesweite Bekanntheit unter anderem als Vorstandsvorsitzender der AEG und als Chef der Deutschen Bahn. Er gründete die Heinz und Heide Dürr Stiftung, die Projekte in Wissenschaft, Kultur und im sozialen Bereich fördern und unterstützte auch das WZB als Mitglied des Freundeskreises.