Friends of the WZB Award
Der "Friends of the WZB Award" wurde 2015 von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern am WZB initiiert. Er ist mit einem freien Preisgeld von eintausend Euro dotiert. Jedes Jahr wählt die aus Forschenden und Mitgliedern des Förderkreis bestehende Jury gut geschriebene und auch für Nichtwissenschaftler:innen verständliche Texte für den Preis aus.
Preisträgerin des „Friends of the WZB Award“ 2024 ist Carla Hornberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt. Sie wird für ihren gemeinsam mit Jan Paul Heisig und Heike Solga verfassten Artikel „Strengthening the labour force participation of low-qualified individuals in Europe“ ausgezeichnet, der sich mit den Arbeitsmarktproblemen von Beschäftigten mit geringen formalen Qualifikationen beschäftigt. Diese fehlenden formalen Qualifikationen schränken die Jobperspektiven und Weiterbildungschancen dieser Menschen aber massiv ein. Daher sollten Arbeitgeber in Erwägung ziehen, ihre Einstellungsverfahren so zu ändern, dass neben den formalen Qualifikationen auch tatsächliche Fähigkeiten stärker berücksichtigt werden.
Die Jury lobte den Artikel als höchst relevant und anwendungsorientiert. Er rege dazu an, auch grundsätzlich über eigene Voreingenommenheit nachzudenken. Gerade in einer Zeit, in der die Kandidatenauswahl in Besetzungsverfahren gestützt durch Künstliche Intelligenz ablaufe, würden Standardqualifikationen in Algorithmen zunehmend präferiert. Das schmälert die Chancen von Bewerber*innen ohne formale Qualifikation.
Die vorherigen Gewinner:innen:
- Gesine Höltmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung, erhält den Preis in der Kategorie Pre-Docs für ihr Diskussionspapier „Solidarität und Protest in der Zeitenwende. Reaktionen der Zivilgesellschaft auf den Ukraine-Krieg“.
- Benjamin Edelstein, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe der Präsidentin, erhält den Preis in der Kategorie Postdocs für seinen Überblicksartikel „Bildung und soziale Ungleichheit“ im Online-Dossier Bildung der Bundeszentrale für politische Bildung.
- Teresa Völker, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Zentrums für Zivilgesellschaftsforschung für ihren Beitrag in den WZB-Mitteilungen „Terror und Öffentlichkeit. Auf rechtsextreme und islamistische Anschläge wird unterschiedlich reagiert“.
- Tobias Burst, Juliane Hanel, Sarah Hegazy, Christoph Ivanusch, Pola Lehmann, Marvin Müller, Sven Regel, Leonie Schwichtenberg, Leila van Rinsum und Lisa Zehnter für den #ManifestoMonday – eine Sammlung von Blogartikeln und einem Artikel bei ZEIT online zu den Wahlprogrammen der Bundestagsparteien im Vorfeld der Bundestagswahl 2021.
- Jelena Cupać und İrem Ebetürk, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen in der Abteilung Global Governance, für ihren Text "Backlash advocacy and NGO polarization over women's rights in the United Nations".
- Sönke Matthewes (Ausbildung und Arbeitsmarkt) für seine Veröffentlichung über die frühe Aufteilung von Schülern und Schülerinnen auf verschiedene Schultypen und deren Folgen für ihre Kompetenzentwicklung,
- Julia Pohle (Politik der Digitalisierung) für ihren Beitrag über die Dringlichkeit digitalpolitischer Fragen und die Bedeutung adäquater Entscheidungsstrukturen und finanzieller Ressourcen,
- Werner Krause (Demokratie und Demokratisierung) für seine Analyse der Frage, ob und wie Parteien der politischen Mitte auf Wahlerfolge rechtsradikaler und populistischer Parteien reagieren,
- Tine Hanrieder (Globale humanitäre Medizin) für ihren Beitrag über das Scheitern von Reformbemühungen in der Weltgesundheitsorganisation WHO,
- Anselm Rink-Hager (Migration, Integration, Transnationalisierung) für seinen Nachweise, dass deutsche Sozialämter Menschen besser beraten, die vermeintlich deutscher Herkunft sind,
- Maja Adena (Ökonomik des Wandels) für ihren Beitrag über den Effekt von Radiopropaganda auf den Wahlerfolg der NSDAP am Ende der Weimarer Republik und
- Aiko Wagner (Demokratie und Demokratisierung) und Heiko Giebler (Demokratie und Demokratisierung) für die Entwicklung eines Messkonzepts für Rechtspopulismus.