Best_FDM: Vernetzung empirischer sozialwissenschaftlicher Forschung in gesellschaftlichen Krisen
Ziel des Projektes Best_FDM (Bessere Ergebnisse durch Interoperabilität und standardisiertes Forschungsdatenmanagement) ist es, Strukturen zum Austausch auf dem Gebiet der empirischen Forschung zur Covid-19-Pandemie zu schaffen und Anforderungen an empirische Untersuchungen möglicher weiterer Corona-Wellen und künftiger Krisen zu definieren. Es soll die Vernetzung und Interoperabilität von Forschungsprojekten über methodische Grenzen hinweg gefördert und damit die Qualitätssicherung der Forschungsdaten und der Datenkulturwandel auch bei kleinen ad hoc aufgesetzten Forschungsprojekten unterstützt werden. Ausgangspunkt bildet eine Übersicht über sozial-, verhaltens-, bildungs- und wirtschaftswissenschaftliche Studien und Projekte zur empirischen Erforschung der Covid-19-Pandemie. Diese wurde seit Ende März 2020 von der Geschäftsstelle des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD), welche im Rahmen eines anderen Projektes durch das WZB betrieben wird, aufgebaut.
Die untersuchten Projekte decken dabei verschiedene Disziplinen, eine Bandbreite an unterschiedlichen Methoden (quantitativ, qualitativ, Mixed-Methods) und Forschungsdesigns (selbstselektierte Umfragen, repräsentativ angelegte Samples, Sonderhebungen in Panelstudien) ab. Auf der Webseite des RatSWD ist durch Best_FDM inzwischen eine Datenbank mit mehr als 280 Einträgen entstanden (Stand: März 2022). Diese erfasst die Studien und Projekte systematisch und macht sie mittels einer Filterführung recherchierbar.
Eine erste Analyse der gesammelten Studien und Projekte zeigt, dass Verbesserungsbedarf besteht bei der Datenzugänglichkeit, der Möglichkeit von Interoperabilität zwischen den verschiedenen Projekten und beim Forschungsdatenmanagement (FDM) (inkl. Nachnutzungsmöglichkeiten der entstehenden Forschungsdaten). Durch eine bessere Vernetzung der Projekte untereinander und ein konsistentes FDM könnten erhobene Daten besser verknüpft und nachgenutzt werden. Aus den verschiedenen Studien könnten Standarditems abgeleitet und für künftige Erhebungen verwendet werden. Die sozial-, verhaltens-, bildungs- und wirtschaftswissenschaftliche Forschung könnte dadurch auf gesellschaftliche Krisen mit schnelleren und qualitätsgesicherten Studienkonzeptionen reagieren.