Forschungsgruppe
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Die Forschung der Forschungsgruppe Information, Incentives, Inequality umfasst ein breites Spektrum an Themen, von Prosozialität und Ungleichheit bis hin zu Medien und politischer Ökonomie. 

Engagement in prosozialem Verhalten spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Es ist von zentraler Bedeutung für wichtige Probleme von heute, wie die Reduzierung globaler Armut, gesellschaftliche Polarisierung und den Kampf gegen den Klimawandel. Wir untersuchen die Motive und Strategien von Spender:innen, um Prosozialität zu fördern. Das derzeitige Hauptprojekt ist PROSOCIAL.

Die Forschung zur Ungleichheit beschäftigt sich hauptsächlich mit Geschlechterunterschieden. Geschlechterunterschiede im Arbeitsmarkt bleiben bestehen. Laut dem Europäischen Institut für Geschlechtergleichheit (2023) hat es zwar in den letzten Jahrzehnten eine gewisse Annäherung gegeben, doch der Fortschritt verläuft enttäuschend langsam. Frauen sehen sich in verschiedenen Bereichen wie Beschäftigung, Einkommen, Zeit oder Vertretung in Machtpositionen Rückschlägen gegenüber. Wir untersuchen die Ursachen von Geschlechterunterschieden—diese können mit sozialen Normen, Vorlieben, institutionellem Design oder Diskriminierung zusammenhängen—sowie mögliche Lösungen (z. B. Informationen, affirmative Maßnahmen, Anreizen). Das laufende Hauptprojekt „Geschlechterunterschiede im Arbeitsmarkt: Die Rolle von Fähigkeiten, impliziten Vorurteilen und Aufgabenverteilung“ ist Teil der DFG-Forschungsgruppe „Transformationen im Arbeitsmarkt: Fachkräftemangel, fehlende Qualifikationen und die Rolle von Politik“ in Berlin.

Nicht zuletzt haben wissenschaftliche und technologische Veränderungen in den letzten Jahrzehnten die Welt vernetzter und komplexer gemacht. Während präzises Wissen und ein gutes Verständnis der Welt notwendig sind, um diese Herausforderungen zu bewältigen, befindet sich die Medienlandschaft, die erwartet, vielfältige Informationen über die Welt bereitzustellen, in einer tiefen Krise. Insbesondere wurde gezeigt, dass soziale Medien das Entstehen und die Verbreitung von voreingenommenen Nachrichten und Unwahrheiten fördern, was zu polarisierten Weltanschauungen beiträgt. Wachsende politische Polarisierung erhöht das Risiko für demokratische Instabilität, einen erstarkenden Populismus, sinkendes politisches Vertrauen und geringeres Wirtschaftswachstum. Unsere Forschung konzentriert sich auf die Auswirkungen der Medien und Informationen auf Meinungen, Präferenzen und Verhalten sowie auf die zunehmende Unterstützung populistischer und extremistischer Parteien. Das aktuelle Hauptprojekt wird im Rahmen des Leibniz Best Minds-Förderwettbewerbs finanziert.

Um diese Fragen zu untersuchen, stützt sich unsere Forschung auf eine klare kausale Identifikation in experimentellen Settings. Wir entwerfen und führen Labor-, Online-, Umfrage- und Feldexperimente durch. Während ein großer Teil unserer Forschung auf Feldexperimenten basiert, die eine höhere externe Validität und realistische Bedingungen ermöglichen, wenden wir uns auch anderen Formaten zu, wenn Feldexperimente nicht durchführbar sind oder wenn wir die Mechanismen verstehen und mehr Kontrolle über die Umgebung haben wollen. Darüber hinaus sind wir daran interessiert, natürliche Experimente mithilfe geeigneter Identifikationsmethoden zu analysieren. Schließlich ergänzen historische Daten, aus dem Web ausgelesenen Daten und text-as-data unser methodisches Portfolio. Unsere Vielfalt an methodischen Fähigkeiten ermöglicht es uns, uns auf eine Vielzahl unterschiedlicher Fragen zu konzentrieren, nicht basierend auf der Methode, sondern auf der grundlegenden Bedeutung der Forschungsfrage.