Politikevaluation und Evaluationspolitik
Es gibt kaum einen Bereich, in dem Evaluierungen nicht praktiziert werden. Die Evaluierungslandschaft zeichnet sich sowohl durch Tendenzen der Vereinheitlichung als auch Pluralisierung aus. International beobachten wir eine Welle randomisierter Kontrollstudien (RCTs), die oft als „Goldstandard“ der Politikbewertung gelten. Daneben findet sich jedoch auch eine Vielfalt anderer Ansätze. Allein in Deutschland hat sich ein großes Spektrum unterschiedlicher Arrangements herausgebildet. Mit diesen Arrangements variieren auch Ansätze, Methoden und Designs der Evaluierungen erheblich. Es ist davon auszugehen, dass wir es mit „varieties of evaluation“ zu tun haben, die sich in ganz bestimmten Kontexten entwickeln und eigenen Wertungslogiken folgen. Zugleich werden diese Evaluierungsarrangements zunehmend selbst Gegenstand von Politiken der Evaluation, also machtvollen Auseinandersetzungen um legitime Formen der Politikbewertung.
Derzeit gibt es wenige Erkenntnisse über die institutionelle und kulturelle Einbettung von Politikevaluationen einerseits, über die Formen und Folgen von Evaluationspolitiken andererseits. Dies jedoch wäre eine Voraussetzung, um Aussagen über zukünftige Entwicklungen der Evaluierungslandschaft und über Bedingungen von Lernfähigkeit und Reflexivität treffen zu können. Die Konferenz unternimmt eine Bestandsaufnahme zu diesen Fragestellungen und Forschungslinien. Sie ist offen für neue Perspektiven aus unterschiedlichen Disziplinen.
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