Kooperation mit der UdK

"Codes of Collaboration"

"Schlau" versus "schön" - eine Brücke zwischen den Welten der Wissenschaft und der Gestaltung will das Buch "Codes of Collaboration" schlagen. Ihren Masterabschluss in der Klasse Visuelle Systeme an der Universität der Künste hat Isabel Kronenberger im Rahmen der WZB-Kooperation Visual Society Program gemacht. In Interviews mit Wissenschaftlern wie Astrophysikern, Soziologen, Psychologen und mit Gestaltern hat sie die jeweiligen Arbeitsprozesse verglichen. Auskünfte in Wort und Skizzen sowie Fotos hat sie nun in einem Buch zusammengefasst.

Die einen bezeichnen sich selbst als »Datenschipper«, »Roboter« oder »Sandburgenbauer«, die anderen nennen sich »Treppenpolierer«, »Geschmacksverstärker« oder »Psychologen«. Gestalterin Isabel Kronenberger hat sich unter die Wissenschaftler gemischt. In der WZB-Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik hat sie beobachtet, wie der wissenschaftliche Betrieb funktioniert, wie dort gearbeitet und kommuniziert wird.

Archäologen, Neurowissenschaftlern und Biochemikern hat sie dieselben Fragen gestellt wie einer Reihe von Gestaltern: Womit beginnt ein Forschungs- oder Gestaltungsprojekt? Wie werden Zwischenstände erstellt? In welchen wissenschaftlichen Feldern und in welchen Projektphasen ist eine Zusammenarbeit mit Gestaltern sinnvoll? Neben den Gesprächen enthält das Buch eine Reihe visueller Fundstücke, die verschiedene Themenbereiche bebildern und neue Sinnzusammenhänge schaffen.

"Die ticken irgendwie anders", "Die nähern sich Fragestellungen anders", "Sie sehen Dinge mit ganz anderen Augen als ich" – die Unterschiede werden im Buch ebenso deutlich wie eine Reihe teils unerwarteter Gemeinsamkeiten. In beiden Feldern müssen zu Projektbeginn, die richtigen Fragen gestellt werden, für beide spielt das "Aufkritzeln" von Ideen und Hypothesen, das visuelle Denken, eine große Rolle. Ausbreiten und an die Wand hängen, Inhalte sichtbar machen, um darüber diskutieren zu können, so zeigt sich in der Gestaltung der Umgang mit Zwischenständen, während Wissenschaftler sich eher in Word, Power-Point oder auf querformatigen Postern ausdrücken. Den Gestaltern im Interview sind langlebige Methoden nicht selten suspekt, während sich Wissenschaflter im Auftrag der Objektivität mehrheitlich etablierter Verfahren bedienen (müssen).

„Zusammenarbeit birgt Risiken, Zufälle, Unerwartetes", erklärt Isabel Kronenberger. “Doch gerade in den Unterschieden liegt ein großes Potenzial.“ Das Protokoll ihrer Grenzgänge legt sie jetzt als Buch vor.  Die Autorin sieht es als "Gesprächsgrundlage für Protagonisten verschiedenster Projekte, die ein Interesse daran haben, interdisziplinär zusammenzuarbeiten". Erhältlich ist der Band allerdings nicht über den Buchhandel – Anfragen nimmt die Pressestelle des WZB entgegen.

Einige Eindrücke aus dem Buch finden Sie hier.