Politische und epistemische Autorität
Politische Entscheidungen sind heute ohne Berufung auf Expertise kaum noch denkbar. Dies lässt sich auch anhand der Vervielfältigung von Expertennetzwerken, Rating-Agenturen und Wissenschaftsbehörden auf inter- und transnationaler Ebene ablesen. Zugleich zeigt sich angesichts grenzüberschreitender Probleme – von der Kernenergie über BSE bis hin zum Klimawandel – dass Expertise gerade dort auf öffentliche Skepsis trifft, wo sie am stärksten nachgefragt wird. Auch wenn diese Widersprüche im Verhältnis von epistemischer und politischer Autorität zunehmend das (Tages-)Geschehen prägen, werden ihre Ursachen und Folgen für demokratische Legitimations- und Entscheidungsprozesse bislang kaum verstanden – vor allem, weil die Thematik quer zu etablierten Forschungsfeldern und Disziplinen liegt. Der Workshop mit Politik- und Verwaltungswissenschaftlern wie Vertretern der Science and Technology Studies wird die Mechanismen, Bedingungen und Folgen eines Wandels im Verhältnis von Entscheidungs- und Deutungsmacht ausloten.
Organisiert durch das Forschungsprojekt „Studying the Changing Orders of Political Expertise“ (SCOPE), WZB-Abteilung Kulturelle Quellen von Neuheit/Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik gemeinsam mit dem Arbeitskreis Politik, Wissenschaft und Technik der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Gefördert durch die VolkswagenStiftung.