Internet - a forum of democratic European public spheres?

Abstract

Das Dissertationsprojekt wurde im Rahmen der Mitarbeit im Forschungsprojekt EUROPUB entwickelt, das von der EU durch das 5. Rahmenprogramm finanziert wurde. Von April 2004 bis März 2005 erfolgte die Finanzierung durch das Doktorandinnen-Programm des WZB. Die Dissertation wird von Prof. Dieter Rucht (WZB) und Prof. Ruud Koopmans (Vrije Universiteit Amsterdam) betreut.

Main content

Forschungsfrage:
Das Projekt leistet einen empirischen Beitrag zur Diskussion über das Potential des Internets, die Strukturen massenmedialer politischer Öffentlichkeiten zu verändern. Vor dem Hintergrund einer kontroversen Diskussion – auf der einen Seite wird vor den Folgen des Internets gewarnt auf der anderen Seite werden große Hoffnungen auf das demokratische Potential des Internets gesetzt – sollen insbesondere zwei Fragen untersucht werden: (1) Erleichtert das Internet aufgrund seiner nicht-hierarchischen Struktur gering institutionalisierten Akteuren den Zugang zu einer massenmedialen politischen Öffentlichkeit im Gegensatz zu den herkömmlichen Massenmedien, die prominente und ressourcenstarke politische Akteure bevorzugen (Demokratisierung von Öffentlichkeiten)? (2) Führt das Internet aufgrund seines transnationalen Charakters zu einer Europäisierung politischer Öffentlichkeiten, insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Massenmedien, denen häufig ein „national bias“ (Konzentration auf nationale Akteure, nationale Themen und nationale Perspektiven) vorgeworfen wird (Europäisierung von Öffentlichkeiten)? Politische Öffentlichkeit wird in modernen demokratischen Gesellschaften vor allem als massenmedial vermittelte Öffentlichkeit verstanden. Demnach gilt es zu untersuchen, in wieweit sich äquivalente Formen von Öffentlichkeit im Internet herausgebildet haben, bzw. durch welche Mechanismen vergleichbare Kommunikationsräume entstehen. Hier werden zwei zentrale Mechanismen identifiziert: Suchmaschinen und Hyperlinks. Die Kommunikationsräume, die durch diese Selektionshilfen entstehen, wurden in sieben Ländern (DE, ES, FR, IT, NL, UK, CH) und exemplarisch anhand von sieben Politikbereichen (Geldpolitik, Agrarpolitik, Immigrationspolitik, Truppenstationierung, Rentenpolitik und EU Integration) im Jahr 2002 untersucht. Zusätzlich werden in den gleichen Ländern und Politikbereichen die Berichterstattung in den Printmedien untersucht und die Ergebnisse als Vergleichsstandard herangezogen.

Forschungsmethoden:
Claimsanalyse von Internettexten und Zeitungsartikeln, Netzwerkanalytische Hyperlinkerhebungen.