Metallverarbeitung
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Auswirkungen der Pandemie auf die Digitalisierung in der Industrie

Der Beitrag skizziert digitale Transformationsprozesse in der verarbeitenden Industrie und in der Bauwirtschaft während und nach der pandemischen Zäsur. Die Gegenüberstellung rückt branchenspezifische Digitalisierungsprozesse und deren Folgen für Beschäftigte in den Fokus. Gabi Schilling und Oliver Dietrich thematisieren Veränderungen in Industriebetrieben vor dem Hintergrund gewerkschaftlicher Erfahrungen in der IG Metall. Jorin vom Bruch und Jan Zipperling geben Einblicke in die arbeitssoziologische Forschung im Bausektor. Zusammen ergibt sich eine skeptische Einschätzung eines angeblich pandemiebedingten Digitalisierungsschubs. Vielmehr beleuchtet die Analyse betrieblicher Kontextfaktoren die Blockaden, aber auch Gestaltungsmöglichkeiten einer gelingenden Transformation.

Digitalisierungsschub in der Pandemie? Geht nicht, gilt nicht mehr – Erfahrungen aus dem metallverarbeitenden Gewerbe                                  

Digitale Tools - pandemiebedingter Einsatz eher in indirekten Bereichen

Um arbeits- und handlungsfähig zu bleiben, mussten gerade auch die Unternehmen, die vor der Pandemie eher zögerlich digitale Anwendungen eingeführt und genutzt haben, schnell umdisponieren und sich auf die Nutzung digitaler Technologien einstellen. Überwiegend beschränkte sich das auf digitale Tools wie Konferenzsysteme zur Aufrechterhaltung der Kommunikation und die Anschaffung von Laptops statt stationären Computern, um Homeoffice - zumindest für die administrativen Bereiche - anbieten zu können. Soweit der durchaus positive Aspekt, der aber nicht mit einem systematischen Digitalisierungsschub von Arbeit oder einer strategischen Neuausrichtung in Richtung digital gestützter Arbeitsprozesse zu verwechseln ist. Dennoch: Auch ein eher abrupter, aus der Not der Verhältnisse geborener Einstieg in die Digitalisierung kann Türen öffnen und eher zögerliche Haltungen überwinden.

Mitbestimmung als Enabler – ob bei digitalen Vorreitern oder Nachzüglern

Unabhängig vom bisherigen Digitalisierungsgrad in Unternehmen zeigen sich die Vorteile der Mitbestimmung. Die partizipative Mitgestaltung des Betriebsrats und eine beteiligungsorientierte Einführung neuer digitaler Systeme führt zu deutlich optimierten Prozessen und reibungsfreieren Abläufen. Ausschließlichen mit top down Entscheidungen ist dies nicht zu gewährleisten. Das ist vor allem an Industriebetrieben erkennbar, die schon vor und somit auch in der Pandemiephase auf eine gute Zusammenarbeit mit Beschäftigten und Interessenvertretungen aufbauen konnten – kurz mitbestimmte Betriebe. – haben unter erschwerten Rahmenbedingungen konstruktive, akzeptierte und gut geregelte Lösungen für die gänzlich ungewohnte Pandemiesituation unter teilweisem Lockdown gefunden.

Unternehmen mit einem höheren Digitalisierungsgrad, die vorausschauend und lange vor der Pandemie digitale Anwendungen (Assistenzsysteme, vernetzte Software zur Produktionssteuerung etc.) eingesetzt und im Idealfall auch beteiligungsorientiert eingeführt haben, hatten es einfacher. Sie konnten bei Beginn der Pandemie sehr viel schneller und erfolgreicher auf das Arbeiten in Distanz „umschalten“ als weniger digitalisierte Betriebe.

Ob digitale Vorreiter oder Nachzügler: Die beteiligungsorientierte Einführung neuer digitaler Systeme und Anwendungen zahlt sich für alle Unternehmen aus: Denn auch digitale Systeme funktionieren nur dann verlässlich und effizient, wenn die Beschäftigten sie akzeptieren, mit ihrem Wissen anreichern konnten und/oder kontinuierlich auf den Umgang vorbereitet/dafür geschult wurden. Gute digitale Unterstützungssysteme sind nur selten „von der Stange“ zu kaufen. Hier genau setzt die Notwendigkeit der Mitgestaltung an. Je besser und offener über Digitalisierungspläne und -strategien sowie Umsetzungsvorstellungen innerbetrieblich kommuniziert wird und das Erfahrungswissen der Beschäftigten berücksichtigt wird, desto bessere und tragfähige Systemlösungen können in der betrieblichen Realität eingesetzt werden.

Darüber hinaus hatten es Beschäftigte und Interessenvertretungen, die schon vor der Pandemie auf Erfahrungen im Umgang mit Digitalisierung zurückgreifen konnten, während der Pandemie deutlich leichter, mit der Ausnahmesituation fertig zu werden. Sie konnten bereits auf Wissen und Erfahrungen zurückgreifen, was „digital“ und „auf Distanz“ gut funktionieren kann und wo die Grenzen digitaler Kommunikation (z.B. über Videokonferenzen) liegen.

Ungleichheitsfaktor Homeoffice

Innerhalb der Industriebetriebe ist hingegen zu differenzieren: Nicht alle Beschäftigtengruppen sind gleichermaßen „komfortabel“ durch die Pandemie gekommen. Hier gibt es ohnehin eine „digitale Trennung“ zwischen Produktions- und Angestelltenbereichen. Homeoffice ist dabei das offensichtlichste Beispiel: ein/e Produktionsmitarbeiter/in kann nicht einfach ins Homeoffice wechseln, sondern muss beispielsweise die digitale Maschinensteuerung vor Ort bedienen. Hingegen können Wartungsarbeiten (auch beim Kunden) durchaus digital gestützt und sozusagen per Fernbedienung (z. B. via Augmented Reality) erfolgen. Es ist also betriebsspezifisch zu prüfen, in welchen Bereichen ein gut gewählter Mix aus Homeoffice und Präsenz sinnvoll und fruchtbringend sein kann und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen.

Die zukünftige Gestaltung von Industriearbeit und eine beteiligungsorientierte Vorgehensweise bei der Einführung digitaler Anwendungen haben es in Zeiten sozialer Distanz – wie wir sie erstmals in der Pandemie erlebt haben – schwer(er). Denn Zukunftsgestaltung, also die konstruktive Einmischung in zukunftsrelevante Fragestellungen, ist für Beschäftigte und betriebliche Interessenvertretungen ohnehin kein Standardgeschäft. Hier ist Teamwork und direkte Kommunikation erforderlich. Sofern Beteiligung als substantieller Bestandteil von Mitgestaltung gesehen wird, geht dies kaum im Remote System. Eine verständigungsorientierte und durch Beteiligungsprozesse geprägte Unternehmenskultur ist – neudeutsch gesprochen – auch in Krisenzeiten resilienter und erfolgreicher.

Wertet man die in der Pandemie mit Homeoffice gemachten Erfahrungen mit Blick auf die zukünftige Bedeutung dieses Arbeitskonzepts aus, z.B. hinsichtlich einer Reduzierung der Pendlerströme (Co2 Einsparung, bleibt festzuhalten: Homeoffice kann bestehende Ungleichheiten zwischen direkten und indirekten Bereichen verstärken. Räumliche Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsortes ist eher bei Höherqualifizierten und in administrativen Bereichen zu finden. Beschäftigte müssen jedoch erlernen, im Homeoffice Entgrenzung von Arbeitszeit zu vermeiden. Hier sind gut eingespielte Teams, ein kooperativer Führungsstil und eine Vertrauens- statt Anwesenheitskontrollkultur Voraussetzung für funktionierende Homeoffice Lösungen.

Für alle Beschäftigtengruppen gilt: Homeoffice kann und sollte den Betrieb als Arbeitsort und zugleich sozialen Raum nie ersetzen, allerdings zielgerichtet ergänzen. Der Betrieb bleibt als sozialer Ort (so auch der Rat der Arbeitswelt) ein wichtiger Beitrag zum Funktionieren demokratischer Gesellschaften. Auch für Gewerkschaften und Betriebsräte ist der Betrieb als gemeinsame Erfahrungsquelle, Lernort und Kommunikationsplattform zentral. Solidarität und gelingende Mitbestimmung hängen sehr davon ab, ob ein lebendiger Dialog hier etabliert und dauerhaft gelebt werden kann. Insofern war die Pandemiezeit eher eine Schwächung für die Arbeit der Interessenvertretungen.

Gelegenheit verschlafen? Fachkräfte und Qualifizierung

Der zunehmende Fachkräftemangel (und je nach Region auch Arbeitskräftemangel) zeichnet sich in den Industriebetrieben sowohl in produzierenden als auch administrativen Bereichen ab. Innerhalb der produzierenden Betriebe ist dabei ein kontinuierlicher Zuwachs von Tätigkeiten und Aufgaben in indirekten Bereichen hinzuweisen, für die die vorhandene Belegschaft zu qualifizieren ist. Der pandemiebedingte Produktionsausfall wurde nicht genutzt, um Qualifizierungsmaßnahmen angesichts eines immer stärker sichtbaren Fachkräftemangels durchzuführen. Tarifliche Regelung zu Kurzarbeit und Qualifizierung, die Anwendung des Tarifvertrags Bildung oder bestehende gesetzliche Unterstützungsleistungen, wie im z.B. im Qualifizierungschancengesetz geregelt, sind auch in der Pandemiephase nicht zum Tragen gekommen. Hier war in der Tendenz eher festzustellen, dass mit reduzierter Belegschaft die bestehenden Aufträge abgearbeitet wurden und somit keine Zeit für Qualifizierung bestand. Die pandemiebedingten Unterbrechungen routinierter Abläufe waren mithin kein Anlass, bislang vernachlässigte Zukunftsinvestitionen – wie etwa die Umsetzung von Qualifizierungsmaßnahmen während Kurzarbeit – verstärkt anzugehen.

Digitale Transformation in der Bauwirtschaft – strukturelle Hürden vor und nach der Pandemie

Digitalisierung der Baustelle? Organisations- statt Automatisierungstechnologie

Digitalisierungsprozesse sind im hohen Maße von Branchenspezifika geprägt und die Bauwirtschaft unterscheidet sich vor allem aufgrund der Ortsgebundenheit und Witterungsabhängigkeit der Produktion von der Fertigungsindustrie. Daraus ergeben sich nur geringe Automatisierungs- und Industrialisierungspotentiale, aber grundlegende Hürden für die Digitalisierung von Arbeitsprozessen. Anders als die Arbeit in Fabriken, ist die Arbeit auf Baustellen sehr variabel und wenig standardisiert. Die Baubranche basiert außerdem zu großen Teilen auf Handarbeit, deren Substitution bisher technisch nicht einfach zu realisieren und aufgrund der niedrigen Lohnkosten auch ökonomisch nicht rentabel ist.

Aufgrund dieser Besonderheiten ist die digitale Transformation der Baubranche stärker in der Organisation und Planung verortet. Baustellen setzen sich aus einer Vielzahl von Arbeitsschritten zusammen, die voneinander abhängen und aufeinander folgen. Einfach formuliert: das Dach kann nicht gedeckt werden, bevor der Dachstuhl errichtet wurde.So entstehen vor allem in der Koordination zwischen verschiedenen Akteuren Reibungsverluste, die Kosten verursachen und die Produktivität senken. An dieser Stelle setzt Software ein, die Rationalisierungsvorteile in der Planung, Visualisierung und Vernetzung von Bauprozessen verspricht. Digitale Tools fungieren als „Organisationstechnologien“[1], um den Informationsfluss zwischen den Gewerken und der Vielzahl von weiteren am Bauvorhaben beteiligten Akteuren wie AuftraggeberInnen, ArchitektInnen und Ämtern, zu optimieren.

Wer kontrolliert die Daten? Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse innerhalb der Branche

Innerhalb der Baubranche agieren sehr unterschiedliche Unternehmen. Die Branche ist geprägt von einem Gefälle zwischen einer kapitalstarken Bauindustrie einerseits und einer Vielzahl kleiner Handwerksunternehmen andererseits. Es lassen sich abhängig von der Ressourcenausstattung der Unternehmen deshalb sehr unterschiedliche Digitalisierungsstrategien identifizieren.

Digitalisierungsprozesse unterscheiden sich zwischen bauindustriellen und bauhandwerklichen Produktionsmodellen[2] hinsichtlich der Reichweite und der strategischen Ausrichtung enorm. Während große Bauunternehmen eine breite Produkt- und Leistungspalette von der Bauplanung, über die Antragstellung bis zum Bau selbst und der Verwaltung von Baukörpern anbieten, spezialisieren sich KMU in der Baubranche in der Regel auf einen Teilbereich oder eine Kerntätigkeit, der für die Fertigstellung eines Bauobjektes notwendig sind. Im bauindustriellen Produktionsmodell spielt die Integration der Vielzahl von unterschiedlichen Leistungen durch sogenannte Building Modelling Information (BIM) Systeme eine hervorgehobene Rolle. Das BIM als Software-gestützte Plattform bietet die Möglichkeit, alle für die Lebensspanne eines Baukörpers relevanten Daten zu erfassen, zu integrieren und für alle am Bau beteiligten Akteure zugänglich zu machen. Auf diese Weise soll der Informationsfluss bei hochkomplexen Bauvorhaben optimiert und Reibungsverluste minimiert werden.

Auch kleine Bauhandwerksbetriebe nutzen digitale Technologien, um Organisations- und Dokumentationsprozesse zu optimieren. Allerdings stehen dafür nur sehr begrenzte Mittel zur Verfügung. Im Rahmen einer Intensivfallfallstudie in einem Kleinstbetrieb haben wir die strategische Ausrichtung digitaler Lösungen von Handwerksbetrieben exemplarisch untersucht. In dem Kleinstbetrieb des Ausbaugewerbes wurde eine App-basierte Anwendung in Eigenregie entwickelt, um die Dokumentation von erledigten Arbeitsschritten auf dem Bau zu erfassen und die Rechnungstellung zu vereinfachen. Im Vordergrund steht die Rationalisierung der Kommunikationsprozesse zwischen VorarbeiterInnen und Leitung. Der Hintergrund für die Entwicklung stellt das Interesse des Kleinbetriebs an einer besseren Verfügung über die eigenen Daten dar. Es besteht nicht nur ein enormes ökonomisches Ungleichgewicht zwischen der Bauindustrie und kleinen Gewerken, sondern auch eine Abhängigkeit hinsichtlich der Kontrolle von Daten. Die in diesem Fall entwickelte digitale Lösung stellt den Versuch dar, die Verhandlungsposition von kleinen Gewerken gegenüber AuftraggeberInnen und bauindustriellen Unternehmen zu stärken, da die Kontrolle über die relevanten Daten bei den Kleinstbetrieben verbleibt.

Von der Boom- zur Krisenbranche: Bewältigungsversuche und Gestaltungsspielräume

Die Baubranche ist stark an die allgemeine konjunkturelle Lage gekoppelt und von öffentlichen Aufträgen abhängig. Während der Corona-Pandemie blieb die Auftragslage trotz Engpässen und Preissteigerungen bei Baumaterialien hoch und die Bauwirtschaft galt als Umsatz- und Beschäftigungsstarker Wirtschaftszweig. Allerdings verdichten sich die Krisenzeichen. Spätestens seit dem Krieg in der Ukraine sind die Aufträge stark rückläufig, die Ziele des kommunalen Wohnungsbaus für die Jahre 2022 und 2023 wurden verfehlt und es zeichnet sich eine Rezession ab. Die Versorgung mit ausreichend Arbeitskräften stellt eine weitere existenzielle Herausforderung für die Baubranche dar. Sowohl auf der Planungs- und Verwaltungsebene als auch bei der Verrichtung von manuellen Tätigkeiten „auf dem Bau“ besteht ein akuter Fachkräftemangel.

Wir beobachten drei unternehmerische Strategien, um den Fachkräftemangel zu bearbeiten.[3] Erstens forcieren Großunternehmen die Digitalisierung als technologischen Lösungsansatz, mit begrenzter Wirkung. Die Optimierung von Prozessen kann tendenziell den Arbeitskraftbedarf auf den Planungsetagen verringern, erhöht aber den Qualifikationsbedarf von vor allem VorarbeiterInnen. Der Bedarf an manueller Arbeit lässt sich allerdings nicht technisch lösen. Zweitens wird auf einen „Reservearmee-Mechanismus“ zurückgegriffen, in dem Bauunternehmen auf der Suche nach billigen Arbeitskräften migrantische Beschäftigte aus dem Ausland mit Hilfe von Sub-Subunternehmen einstellen. Die Arbeitsbedingungen, die Entlohnung, der Arbeitsschutz und die Wohnverhältnisse der Beschäftigten sind dabei oft skandalös.[4] Drittens sind arbeitspolitische Regulierung Fortschritte denkbar, um Beschäftigte für die Branche zu gewinnen. Die Verbesserung von Arbeitsbedingungen – so die Einschätzung von Gewerkschaften und Betriebsräten – ist grundlegend, um Fachkräfte anzuwerben. Die Arbeit „auf dem Bau“ ist nach wie vor körperliche Schwerstarbeit in einem Niedriglohnsektor und ließe sich durch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen grundlegend attraktiver machen. Klassische Forderungen nach höheren Löhnen, Bezahlungen von Wegezeiten und der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind hier zentral und können durch die Beteiligung an durch Digitalisierungsprozesse erzielte Produktivitätsgewinne, ergänzt werden.

Das arbeitspolitische Gelegenheitsfenster kann jedoch nicht ohne entsprechenden Druck durch Beschäftigte und ihre Interessensorganisationen genutzt werden. Die Verhandlungsmacht von Beschäftigten vergrößert sich, wenn Fachkräfte rar sind und dringend für gesellschaftliche Transformationsziele, wie zum Beispiel die Verringerung von CO2 Emissionen im Gebäudesektor, benötigt werden. Der politisch forcierte Umstieg auf klimafreundlichere Heizungen ist ohne entsprechend ausgebildete Handwerker nicht umzusetzen.  Ob sich die theoretisch vorhandene Machtressource in verbesserte Arbeitsbedingungen sowohl auf Großbaustellen der Bauindustrie als auch im kleinen Handwerksbetrieb übersetzt, ist eine politische wichtige und empirisch offene Frage.

 

[1] Brandt, Gerhard (1978): Computer und Arbeitsprozess. Eine arbeitssoziologische Untersuchung der Auswirkungen des Computereinsatzes in ausgewählten Betriebsabteilungen der Stahlindustrie und des Bankgewerbes. Frankfurt: Campus

[2] Die Rekonstruktion von dominanten Produktionsmodellen dient uns als Orientierungshilfe in einem wenig erforschten Bereich. Vereinfacht dargestellt beschreiben Produktionsmodelle die strategische Ausrichtung von Unternehmen, um sich am Markt zu behaupten. Ein kohärentes Produktionsmodells umfasst die Festlegung von Produktpaletten, die Organisation von Produktionsabläufen, die Integration von Beschäftigten und vor allem eine gelingende Ausgestaltung von betrieblichen Sozialbeziehungen. Vgl.: Boyer, Robert; Freyssenet, Michel (2002): The productive models. The conditions of profitability. Basingstoke: Palgrave Macmillan; Butollo, Florian; Feuerstein, Patrick; Krzywdzinski, Martin (2021): Was zeichnet die digitale Transformation der Arbeitswelt aus? Ein Deutungsangebot jenseits von Großtheorien und disparater Empirie. In: AIS-Studien 14 (2), S. 27–44.

[3] Ähnliche argumentieren Butollo und Koepp mit Blick auf die Logistikbranche: Butollo,F.; Koepp;R.: Die doppelte Einbettung der Logistikarbeit und die Grenzen prekärer Beschäftigung. In: WSI-Mitteilungen 3/2020, Seiten 174-18.

[4] Birner, Kathrin; Dietl, Stefan (2021): Die modernen Wanderarbeiter* innen: Arbeitsmigrant* innen im Kampf um ihre Rechte.

6.11.2023