Daniel Ziblatt und Annika Brockschmidt auf dem Podium
Bernhard Ludewig
Donnerstag, 23. Mai 2024

Demokratie unter Druck: Was sie schwächt, was sie stärkt

Wahlen in Deutschland und Amerika: Daniel Ziblatt und Annika Brockschmidt im Gespräch


Weltweit stehen Demokratien vor großen Herausforderungen. Obwohl heute mehr Menschen an Wahlen teilnehmen als je zuvor, verschlechtert sich seit Jahren die Qualität der Demokratien – allen voran in den USA. Auch in Deutschland gibt es die Sorge, dass populistische Parteien bei den anstehenden Wahlen massiv Wählerstimmen gewinnen könnten.

Welche Mechanismen gefährden die Demokratie? Daniel Ziblatt, einer der führenden Demokratieforscher und Direktor der WZB-Abteilung Transformationen der Demokratie analysiert dies in seinem gerade erschienenen neuen Buch „Die Tyrannei der Minderheit“ (DVA) mit Blick auf die USA. Zugleich skizziert er Ansatzpunkte für Reformen. Konkret geht es ihm um eine Modernisierung der US-amerikanischen Verfassung bzw. um eine Rückkehr zu ihrer früheren Flexibilität. Die älteste geschriebene Verfassung war früher mit Zusatzartikeln an gesellschaftliche Veränderungen angepasst worden; heute scheitern Reformvorschläge zu oft an dem Votum einer lauten Minderheit.

Auch Moderatorin Annika Brockschmidt, Autorin und Journalistin, hat den Zustand der Demokratie in den USA und vor allem den zunehmenden Einfluss extremer rechter Strömungen in ihrem Buch „Die Brandstifter: Wie Extremisten die Republikanische Partei übernahmen“ (Rowohlt) untersucht.

Am Donnerstag, den 23. Mai 2024 werfen beide gemeinsam einen Blick auf die anstehenden Wahlen in den USA und in Deutschland. Wo liegen Parallelen und wo die Unterschiede? Wie kann die Analyse der US-amerikanischen Entwicklungen hilfreich sein beim Blick auf Deutschland? Wie kann sich eine Demokratie gegen illiberale Bewegungen schützen? Diese Fragen werden Daniel Ziblatt und Moderatorin Annika Brockschmidt mit dem Publikum diskutieren.

Es begrüßt Jutta Allmendinger, Präsidentin des WZB.

 

Daniel Ziblatt ist Direktor der Abteilung Transformationen der Demokratie am WZB, Eaton Professor of the Science of Government in Harvard und Direktor des Minda de Gunzburg Center for European Studies. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in dem Vergleich von Demokratien und Europäischer Politik. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht darunter „Die Tyrannei der Minderheit“ sowie den Bestseller „Wie Demokratien sterben“, beide gemeinsam mit dem Harvard-Professor Daniel Levitsky.

Annika Brockschmidt ist Autorin, freie Journalistin und Podcast-Produzentin. In Heidelberg, Durham und Potsdam hat sie Geschichte, Germanistik und War and Conflict Studies studiert. Zu ihren aktuellen Projekten gehört der Podcast „Kreuz und Flagge“, der sich mit der religiösen Rechte in den USA beschäftigt. Als freie Journalistin schreibt sie unter anderem für den Tagesspiegel und Zeit Online.

 

Die Veranstaltung ist Teil der WZB-Reihe Achtung: Demokratie.

 

Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht. Bitte teilen Sie Friederike Theilen-Kosch (friederike.theilen-kosch [at] wzb.eu) mit, wenn Sie besondere Unterstützung benötigen.

Das Eingangsstatement wird aufgezeichnet. Unsere Hinweise zum Datenschutz bei Foto- und Filmaufnahmen finden Sie hier.