Integration, Religiosität, Fundamentalismus. Ergebnisse einer repräsentativen Studie unter Türkeistämmigen in Deutschland
In einer repräsentativen Befragung wurden Anfang 2016 im Auftrag des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster 1.200 in Deutschland lebende Türkeistämmige zu ihrer Sicht auf Probleme der Integration sowie zu ihren religiösen und politischen Haltungen befragt. 90 Prozent von ihnen fühlen sich, so sagen sie, wohl in der Bundesrepublik. Zugleich sehen sich mehr als die Hälfte als Bürger zweiter Klasse und beklagen, dass sie als Türkeistämmige in Deutschland keine Anerkennung erfahren. Eine unübersehbare Tendenz zur kulturellen und religiösen Selbstbehauptung kann als Folge dieses Gefühls mangelnder Anerkennung interpretiert werden.
Der Vortrag stellt die Ergebnisse der Befragung vor und geht insbesondere auf die Frage ein, wie stark fundamentalistische Einstellungen unter den Türkeistämmigen verbreitet sind, inwieweit es Zusammenhänge zwischen Fundamentalismus und Gewaltbereitschaft gibt und welche Faktoren fundamentalistische Einstellungen befördern bzw. hemmen können.