Donnerstag, 14. Dezember 2023

Muslimischer Antisemitismus

Der 7. Oktober und seine europäischen Folgen

Diskussion in Präsenz und online


Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober rückt die Thematik des muslimischen Antisemitismus verstärkt in den Fokus der öffentlichen Debatte. Sympathiebekundungen für den Angriff in europäischen Städten, Demonstrationen mit Forderungen zur Beseitigung des Staates Israel sowie ausbleibende, zurückhaltende oder ambivalente Stellungnahmen großer Islamverbände und offene Unterstützung der Hamas durch religiöse Autoritäten in Herkunftsländern werfen die Frage nach Verbreitung, Erscheinungsformen und Wurzeln eines spezifisch muslimischen Antisemitismus auf.

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Problematik nicht erst seit dem 7. Oktober auftritt. Umfragen unter europäischen Muslimen zeigen schon seit Jahren eine überdurchschnittliche Verbreitung antisemitischer Einstellungen in dieser Bevölkerungsgruppe. Befragungen europäischer Juden zu erlebter antisemitischer Gewalt, Bedrohung und Belästigung zeigen, dass Täter mit islamistischen Einstellungen als häufigste Tätergruppe wahrgenommen werden, noch vor Links- und Rechtsextremisten.

Hat der Antisemitismus in muslimischen Herkunftsländern und Migrantengemeinschaften tatsächlich (auch) religiöse Wurzeln? Inwiefern ist er mit dem weltweiten Aufstieg fundamentalistischer Glaubensauslegungen und islamistischen politischen Projekten verbunden? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen dem islamischen Antisemitismus und linken wie rechten Formen? Warum mobilisiert der israelisch-palästinensische Konflikt auf einzigartige Weise die Identität und Solidarität der muslimischen Umma im Vergleich zu anderen Konflikten? Welche Schlussfolgerungen müssen wir ziehen für den Umgang mit islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und Europa? Was können Muslime selbst tun, um den Antisemitismus in den eigenen Reihen zurückzudrängen? Über diese und andere Fragen wollen wir mit zwei aktuell sehr prominenten Stimmen diskutieren.

Auf dem Podium:

Eren Güvercin, Journalist und Mitbegründer der Alhambra Gesellschaft

Hasnain Kazim, Journalist und Bestsellerautor

Moderation: Ruud Koopmans, Direktor der WZB-Abteilung Migration, Integration, Transnationalisierung

 

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt, es gibt keine Verdolmetschung.

Dies ist eine Präsenz-Veranstaltung im WZB; interessierte Gäste können auch gerne online teilnehmen. Der Zoom-Link wird nach der Anmeldung zur Verfügung gestellt.

Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe "Islam and Liberalism in Contemporary Society".

 

Die Veranstaltung wird aufgezeichnet. Den Datenschutzhinweis zu Foto- und Filmaufnahmen finden Sie hier.

Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht. Bitte teilen Sie Friederike Theilen-Kosch (friederike.theilen-kosch [at] wzb.eu) mit, wenn Sie besondere Unterstützung benötigen.