Religionsfreiheit und Apostasie im Islam
Aus menschenrechtlicher Sicht ist Apostasie im Islam eines der problematischsten Themen: Die vorherrschende Orthodoxie betrachtet die Abkehr vom Islam nicht als Ausdruck der Gewissensfreiheit, sondern als ein abscheuliches Verbrechen gegen Gott und die Umma. Mehrere muslimische Staaten sehen harte Strafen gegen Apostaten vor, die sogar die Todesstrafe umfassen. Unabhängig vom Gesetz ist der vermeintliche Abtrünnige der Selbstjustiz ausgesetzt - bis zu dem Punkt, dass eine Exkommunikation (takfir) de facto als Todesdrohung angesehen werden kann. Die ausdrückliche Ablehnung des Glaubens ist nicht einmal erforderlich, da man schon wegen einer unorthodoxen Auslegung des Islam der Apostasie beschuldigt werden kann. Abgesehen von den menschenrechtlichen Implikationen hat dies auch Auswirkungen auf eine mögliche Reform des Islam.
Muss es ein Verbot der Apostasie im Islam geben? Wie können liberale Muslime oder Ex-Muslime dazu beitragen, die Logik des Takfir zu überwinden? Und wie können westliche Institutionen sie dabei unterstützen, schützen und befähigen?
Es diskutieren Hamed Abdel-Samad (Politikwissenschaftler und Publizist) und Mohamed Hisham Nofal (Menschenrechtsaktivist).
Moderation: Ruud Koopmans
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt, es gibt keine Verdolmetschung.
Dies ist eine Präsenz-Veranstaltung im WZB; interessierte Gäste können gerne online teilnehmen. Der Zoom-Link wird nach der Anmeldung zur Verfügung gestellt.
Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe "Islam and Liberalism in Contemporary Society".
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet. Den Datenschutzhinweis zu Foto- und Filmaufnahmen finden Sie hier.
Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht. Bitte teilen Sie Friederike Theilen-Kosch (friederike.theilen-kosch [at] wzb.eu) mit, wenn Sie besondere Unterstützung benötigen.