Berliner-Studienberechtigten-Panel (Best Up)
Studierende aus Familien ohne Hochschulerfahrung sind an deutschen Universitäten nach wie vor unterrepräsentiert, obwohl auch sie vielfach eine Studienzugangsberechtigung erwerben. Welche bildungspolitischen Maßnahmen können dazu führen, dass sie sich häufiger als bisher für ein Studium entscheiden? Dieser Frage geht ein neues gemeinsames Forschungsprojekt des DIW Berlin und des WZB nach.
In der bildungsökonomischen und -soziologischen Literatur wird eine Vielzahl von Gründen diskutiert, aus denen sich Studienberechtigte aus Familien, in denen kein Elternteil einen Hochschulabschluss hat, gegen ein Hochschulstudium entscheiden. Forschungsziel des Projekts ist es, bildungspolitische Maßnahmen zu identifizieren, die dazu führen könnten, dass sich diese Jugendlichen für ein Studium entscheiden. Zum einen können Informationsdefizite dazu führen, dass sie wenig darüber wissen, was ein Studium im Vergleich zur Ausbildung wert ist, wie ein Studium finanziert werden kann und wie man ggf. den gewünschten Studienplatz erhält. Zum anderen können finanzielle Gründe gegen ein Studium sprechen. Während ein Studium kostet, wird eine betriebliche Ausbildung vergütet. Vor diesem Hintergrund soll dieWirksamkeit möglicher „Gegenmaßnahmen“ untersucht werden, mit denen die Anzahl der Studienaufnahmen durch Studienberechtigte aus Familien ohne Hochschulabschluss erhöht werden kann. ..
Die Forschungsfragen sollen am Beispiel Berlins untersucht werden. Ausgangspunkt der Analyse ist ein Berliner Studienberechtigtenpanel, das Schüler und Schülerinnen bereits vor dem Abitur zu ihren Studienabsichten befragt. Diese Jugendlichen werden für mindestens drei weitere Jahre auf ihrem Lebensweg mit Online-Befragungen begleitet. Darüber hinaus soll in dem Projekt auch der Einfluss von Auswahlverfahren an den Hochschulen auf die Studienentscheidung untersucht werden.
Das Forschungsprojekt wird durch die Einstein-Stiftung Berlin gefördert
und ist eine Kooperation von zwei Professorinnen der FU Berlin, Prof.
Dr. C. Katharina Spieß und Prof. Dr. Heike Solga, und ihren Teams, die am DIW Berlin und am WZB angesiedelt sind.