Wirtschaft und Menschenrechte: John G. Ruggie ausgezeichnet
Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung wurde John G. Ruggie am 14. Oktober im WZB mit dem A.SK Social Science Award 2017 ausgezeichnet. Die von dem Unternehmerehepaar Angela und Shu Kai Chan gestiftete Auszeichnung ist einer der international höchstdotierten Preise in den Sozialwissenschaften.
Der amerikanische Politikwissenschaftler und Menschenrechtsexperte Ruggie wurde für seine Verdienste um die soziale Ausgestaltung der Globalisierung geehrt. Dabei hat der Professor der Harvard Kennedy School, der zu den führenden Theoretikern auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen gehört, Theorie und Praxis in ausgezeichneter Weise verbunden. Als stellvertretender UN-Generalsekretär für strategische Planung (1997 bis 2001) erarbeitete er den Global Compact der Vereinten Nationen, heute die weltweit größte Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Als UN-Sonderbeauftragter für Unternehmen und Menschenrechte (2005 bis 2011) entwickelte er die UN-Leitlinien für Unternehmen und Menschenrechte. Laudatorin Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe, betonte in ihrer Rede, John G. Ruggie habe Wege aufgezeigt, um weltweit gültige zentrale Elemente einer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht zu definieren, in nationale Aktionspläne umzusetzen und Unternehmen zu ihrer Einhaltung zu verpflichten.
Außerdem erhielten der Rechtwissenschaftler Philipp Hacker und der Politikerwissenschaftler Alexander Horn ein A.SK Fellowship. Es gibt den beiden Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, ein Jahr an einem Projekt zu arbeiten, das zur Entwicklung sozialer und politischer Reformen beiträgt.
Der mit 100.000 Euro dotierte A.SK Award wurde von dem chinesischen Unternehmerpaar Angela und Shu Kai Chan gestiftet. Er wird seit 2007 alle zwei Jahre vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) vergeben. Ausgezeichnet werden Forscher und Forscherinnen aus den Sozialwissenschaften, die einen wichtigen Beitrag zu politischen und wirtschaftlichen Reformen geleistet haben. Die bisherigen Preisträger sind Sir Anthony Atkinson, Martha Nussbaum, Transparency International, Paul Collier und Esther Duflo.
