Ergebnisse: Erwerbsarbeit

WZB Ergebnisbericht "Erwerbsarbeit in Zeiten von Corona", Version 1.0, 15.04.2020 PDF 


Durch die Corona-Pandemie hat sich der Alltag vieler Menschen in kurzer Zeit gravierend verändert: der persönliche Kontakt zu anderen wurde weitestgehend reduziert, Schulen, Kitas, viele Geschäfte, Restaurants und Cafés wurden geschlossen, Urlaube storniert, Veranstaltungen verschoben. Auch die Art wie, wo und ob man arbeitet, mussten viele Beschäftigte binnen weniger Tage komplett umstellen.

Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Auswirkungen der Pandemie im Bereich der Erwerbsarbeit: Welche Personengruppen arbeiten angesichts der Pandemie weniger als sonst oder gar nicht mehr? Wer arbeitet in dieser Zeit mehr als sonst? Wer setzt die Arbeit am üblichen Arbeitsort fort und wer wechselt ins Homeoffice? Wie sehr sorgen sich verschiedene Bevölkerungsgruppen um den Verlust ihres Arbeitsplatzes? Wie viel Unterstützung erhalten sie angesichts der Pandemie durch Arbeitgeber, Auftraggeber und Kunden? Wie zufrieden sind verschiedene Beschäftigengruppen mit ihrer Arbeit und wie sehr sorgen sie sich angesichts der Pandemie um ihre finanzielle Situation?

Grundlage des Beitrags sind Daten, die wir über eine Online-Umfrage (corona-alltag.de) erhoben haben. Kurz nachdem in Deutschland Schulen und Kitas geschlossen wurden, wollten wir herausfinden, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf den Alltag der Menschen in Deutschland, auf ihre Erwerbsarbeit, ihr Familienleben und ihr subjektives Wohlbefinden hat. Die Umfrage wurde über Zeitungen, Radiosender, soziale Netzwerke und Emailverteiler beworben. Knapp 8.000 Personen füllten die Umfrage innerhalb der ersten zwei Wochen (d.h. 23. März - 5. April) vollständig aus und beantworteten Fragen zu ihrer aktuellen Situation sowie rückblickend zu der Zeit vor Beginn der Pandemie. In den nachfolgenden Analysen werden die Angaben von rund 6.200 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren verwendet, die angaben, erwerbstätig zu sein. Zu den Erwerbstätigen zählen wir dabei auch Personen, die nur aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie temporär nicht arbeiten.

Wir können mit unserer Studie die Situation unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen miteinander vergleichen: Wer ist über- bzw. unterdurchschnittlich von bestimmten Entwicklungen betroffen? Und wie unterscheidet sich die Bewertung der aktuellen Erwerbssituation zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen? Da es sich bei unseren Daten nicht um eine Zufallsstichprobe handelt, können wir jedoch keine Aussage darüber machen, wie es der Bevölkerung oder einzelnen Bevölkerungsgruppen insgesamt geht.