Mit dem Rad zur Verkehrswende?
Man sieht sie überall in Berlin, ob orange oder gelb oder metallic-grau: die Leihfahrräder. Nach den Pionierarbeiten von Deutscher Bahn und anderen kommen neue Firmen aus Asien und Nordamerika in der Hoffnung, ihr Leihradsystem zu etablieren. Sind Leihräder Element einer neuen urbanen Mobilität, oder verunstalten sie nur den öffentlichen Raum? Können sie Teil eines attraktiven Alternativangebots zum privaten Auto sein und damit helfen, die Verkehrswende voranzubringen? Klar ist, dass ohne eine Verkehrswende die Energiewende nicht zu erreichen ist. Gerade im Verkehr – und da vor allem im motorisierten Straßenverkehr, der zu mehr als 95 Prozent mit fossilen Energien betrieben wird – ist aber von einer Reduktion von Treibhausgasen bisher nichts zu sehen.
Hinter der aktuellen Diskussion um Fahrradverleihsysteme verbirgt sich aber auch die grundlegende Frage, wer mit welchem Recht den öffentlichen Raum nutzen darf. Nicht die Räder sind es, die den meisten Platz belegen, sondern die Autos. Die machen zwar nur einen überschaubaren Teil der Fahrten aus, nehmen aber den Löwenanteil der städtischen Verkehrsflächen in Anspruch – gerade und bisher wie selbstverständlich der ruhende Verkehr.
Wir laden Sie herzlich zum 4. Leibniz Energy Talk ein, um das Beispiel Fahrrad als möglichen Bestandteil einer klimapolitisch notwendigen Verkehrswende unter die Lupe zu nehmen und darüber hinaus über den Verkehr in der Stadt zu diskutieren. Letztlich geht es darum, wie wir künftig den öffentlichen Raum in der Stadt nutzen wollen.
Diskutiert wird mit den Podiumsgästen:
- Andreas Knie, WZB
- Jimmy Cliff, Deutschland-Chef von Mobike
- Denis Petri, Volksentscheid Fahrrad & Changing Cities e.V.
- Stefan Gerwens, Ressort Verkehr, ADAC e.V.
Moderation: Weert Canzler, WZB
Die Veranstaltung wird organisiert vom Leibniz Forschungsverbund Energiewende.