care for older people
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Wer kümmert sich um Oma? Eine empirische Erprobung des Respondent-Driven Sampling am Beispiel der häuslichen Pflege

Abstract

Die Zahl der Pflegebedürftigen wächst und damit auch der Bedarf an bezahlter Pflegearbeit. Dennoch bleibt die Beschäftigung im Bereich der häuslichen Pflege prekär – sie ist schlecht bezahlt und kaum abgesichert. Das Forschungsvorhaben verfolgt zwei Ziele: Erstens soll mittels einer standardisierten Befragung mehr über diejenigen in Erfahrung gebracht werden, die als bezahlte Arbeitskräfte in Privathaushalten ältere Menschen betreuen und während dieser Zeit auch dort leben (sogenannte „live-ins“) Qualitative Studien legen nahe, dass ein Großteil dieser Beschäftigungsverhältnisse in einer rechtlichen Grauzone stattfindet. Wie sind die Arbeitsbedingungen dieser Menschen? Welche Personengruppen verlassen ihre Heimat, um in Deutschland Pflegeaufgaben in Privathaushalten zu übernehmen? Zweitens soll das in Deutschland bislang wenig etablierte Erhebungsverfahren des „Respondent-Driven Sampling“ (RDS) erprobt werden. RDS erlaubt eine Stichprobenziehung, in schwer erreichbaren Gruppen, wie Live-ins, für die es keinen Stichprobenrahmen gibt und die mutmaßlich nicht aus Deutschland stammen und hier gemeldet sind, wenig Zeit haben und kaum Interesse an einer Studienteilnahme haben, weil diese für sie risikobehaftet sein können. Mit RDS-Daten werden erstmals statistisch valide Aussagen zu migrantischen 24-Stunden Pflegekräften und deren Lebens- und Arbeitsbedingungen möglich.

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Ausgewählte Publikationen

Wzbaktiv
Hipp, Lena/Leumann, Sandra/Kohler, Ulrich (2024): "Employment Arrangements and Well-Being of Migrant Live-In Care Workers. Evidence from a Study of Polish Live-Ins in Berlin". In: sozialpolitik.ch, No. 1, Article 1.2, S. 1-34.
Hipp, Lena/Kohler, Ulrich/Leumann, Sandra (2019): "How to Implement Respondent-Driven Sampling in Practice. Insights from Surveying 24-Hour Migrant Home Care Workers". In: Survey Methods - Insights from the Field, 29.03.2019.