Crafting Ethnicity: Ethnic Political Mobilisation in Western Parliamentary Democracies and its Consequences for Democratic Accountability

Abstract
Kurzbeschreibung des Projekts 

Das Projekt betrachtet sowohl Parteien- als auch Wählerverhalten. Einerseits soll erklärt werden, wie ethnische Parteien, die an einer Regierung beteiligt sind, ihre Amtszeit nutzen, um ethnische Identität zu formen und zu stärken, anders gesagt, wie sie ihre eigene Wählerschaft aufbauen. Andererseits fragt das Projekt danach, wie die Wähler ethnische Regierungsparteien beurteilen. Zugrunde liegt die Hypothese, dass ethnische Regierungsparteien und Parteien, die Klasseninteressen vertreten, von den Wählern zu Wahlzeiten unterschiedlich bewertet werden. Ethnische Regierungsparteien werden eher in Bezug auf die Verteidigung eines ethno-nationalistischen Programms nationaler Autonomie und/oder Unabhängigkeit sowie kultureller Hegemonie beurteilt. Daher sind sie einigermaßen immun gegenüber "Abstrafungen" durch die Wähler aufgrund einer schwachen Regierungsleistung, die konventionell an ökonomischen Kriterien gemessen wird. Regierende Klassenparteien werden eher nach ihrer ökonomischen Performanz beurteilt. Die unterschiedlichen Bewertungsmuster, die Wähler an die beiden Parteientypen anlegen, könnten für ethnische Parteien einen Wettbewerbsvorteil darstellen, vor allem dann, wenn sie zusammen mit nichtnationalistischen Parteien die Regierung stellen.

Das Projekt nutzt eine Kombination von Daten auf der individuellen und aggregierten Ebene, von quantitativen und qualitativen Analysen. Es vergleicht fünf Länder, in denen ethnische Minderheiten geografisch konzentriert sind und sich um nationalistischen Parteien organisiert haben, die in den letzten fünfzig Jahren schon einmal an einer Regierung beteiligt waren: Spanien, Großbritannien, Belgien, Italien und Kanada.