Expertise im Nexus

Abstract

Zwischen der Klima-, Energie-, Verkehrs- und Verbraucherpolitik bestehen zunehmend Wechselwirkungen. Spätestens seit dem Weltwirtschaftsforum 2011 wird dieser "Nexus" zwischen Politikfeldern als zentrale gesellschaftliche Herausforderung begriffen. Im Nexus sind Akteure mit komplexen Wissens- und Koordinierungsproblemen konfrontiert. Seit einigen Jahren beobachten wir jedoch auch neuartige Formate der politikfeldübergreifenden Wissensproduktion und Koordination, etwa durch partizipative Szenarioverfahren, interaktive Assessments, Multistakeholder-Initiativen und transdisziplinäre Plattformen. Dort geht es darum, den Herausforderungen des Nexus durch wissenschaftlich valides und zugleich auf Interdependenzprobleme anwendbares Wissen zu begegnen. Im Zentrum des Projekts steht die vergleichende Analyse solcher Formen der Expertise und Koordination im Nexus. Auf der Grundlage quantitativer Netzwerkanalysen und interpretativer Fallstudienvergleiche werden im Projekt zwei Ziele verfolgt: Erstens soll die in Deutschland bestehende Nexus-Expertise mit ihren jeweiligen Organisationsprinzipien, Zielen und Beziehungsstrukturen in Form einer Nexuskartographie erfasst werden. Zweitens sollen auf dieser Grundlage und anhand ausgewählter Fallstudien Erkenntnisse über spezifische Nexusfähigkeiten („nexus capabilities“) der jeweiligen Arrangements gewonnen werden. Die Ergebnisse sind für die Expertiseforschung wie auch für die Policy- und Governanceforschung von Bedeutung. Zugleich dient das Projekt der Entwicklung einer praxistauglichen Nexusmethodologie, die unterschiedliche Organisations- und Entwicklungsmöglichkeiten im Nexus ausweist.

Forschungsthemen

Innovation, Wissen(schaft) und Kultur
Projektleitung
Prof. Dr. Holger Straßheim
Laufzeit
10/2016 – 09/2019
Förderung
Mercator Stiftung